Nach meinem mündlichen Promotionskolloquium stehen wir alle draußen vor der Uni und es wird – halb ironisch, halb ernsthaft angesichts der Aufgeladenheit der Situation mit Pathos und Bedeutung – nach einer Rede gerufen. Nachdem ich irgendwas von Dank gestammelt habe, fühlt sich mein Doktorvater/Chef offenbar bemüßigt, auch etwas zu sagen. „Ich weiß gar nicht, wie sie zum Promovieren gekommen ist.“, sagt er. Ich weiß das auch nicht.
Ich weiß, „nicht alles war schlimm“ (Zitat Chef). Ich weiß, dass es auch gute Momente gab und ich werde versuchen, so viele wie möglich davon zu erinnern.
In ihrem Buch On Death and Dying (1969) beschreibt Elisabeth Kübler-Ross fünf Phasen von Trauer. Als ich irgendwann im Jahr 4 meiner Promotion zufällig über einen Text über Kübler-Ross` Modell stolperte (Gregory, Christina 2020. The Five Stages of Grief. An Examination of the Kubler-Ross Model), erkannte ich in diesen Phasen seltsamer Weise mein Verhalten und meine Gefühle während der Promotion wieder. Auch wenn diese mal so rein gar nix mit Sterben zu tun hatte und Kübler-Rosses Model heutzutage als überholt und empirisch nicht belegt gilt, entschied ich mich deshalb, die 22 Textfetzen, die ich über die Zeit meiner Promotion zusammengetragen hatte, nach den Phasen des Modells zu ordnen. (Als ich später merkte, dass die Phase Anger/Wut bei mir Dauerzustand ist, schmiss ich die wieder raus.)
Für das Lesen dieser Website heißt das:
Du kannst alle Texte in chronologischer Reihenfolge lesen. Dafür klickst du auf die Kategorie Allgemein.
Vielleicht bist du auch grade in einer von diesen Phasen. Die kannst du unter Kategorien einzeln durchklicken.
Oder du liest nur Einträge zu Schlagwörtern, die dir grad was sagen.
Hol dir, was du grade brauchst. Guck, wie es grad Sinn für dich macht.
Kommentiere gerne, damit wir darüber ins Gespräch kommen, was dieses Promovieren so mit uns macht.